zeltlager

Schlag dir ein neues Zelt auf, aber bleib bei deinem alten, bis du rausgeschmissen wirst. Es sei denn du bist dir deiner Entscheidung sicher.

Diesen unglaublich weisen Spruch schrieb meine beste Freundin mir heute. Wenn man so drüber nachdenkt, hat sie absolut recht. Man sollte immer einen Plan B haben. Doch was ist, wenn man den nicht will? Und zwar nicht, weil man sich seiner Entscheidung sicher ist, sondern weil man einfach sein altes Zelt behalten möchte? Egal, wie wenig es einen noch schützt. Womöglich ist es undicht und lässt eine Menge Regen rein. Womöglich weht der Wind durch. Womöglich ist es bitterkalt! Aber es ist einfach das Zelt. Das gute, alte Zelt. Das gibt man nicht so schnell her.

Trotzdem weiß man, man braucht ein neues. Man macht sich auf die Suche. Aber es ist gar nicht so einfach, eins zu finden, bei dem man ein so gutes Gefühl hat, wie man es bei dem alten von anfang an hatte. Wenn man ein super Angebot bekommt denkt man sich 'hmm, da ist doch bestimmt etwas faul!', weil man einfach nicht glauben kann, dass man ein besseres Zelt für einen geringeren Preis bekommen könnte. Und ein schlechteres Zelt für einen geringeren Preis, von etwa einem 1€-Shop, will man natürlich auch nicht, weil man genau weiß, dass es nach ein paar Wochen zusammenbrechen wird.

Aber manchmal ist es anders. Manchmal findet man eben ein neues Zelt. Zufällig. Ein gutes für einen geringeren Preis - also ein super Angebot, wo man zuschlägt. Nicht, weil man das alte loswerden möchte, sondern weil man ein gutes Gefühl hat. Nur ist das leider selten. Denn das alte Zelt wird weiterhin existieren, wenn auch nur in den Gedanken.

Das Fundament des alten Zeltes ist einfach zu fest, um es abzureißen. Also wieso sollte man es nicht versuchen zu reparieren? Irgendwie geht doch alles. Wenn man glaubt, man hätte noch eine Chance mit dem alten Zelt, sollte man alles dafür tun, um es zu behalten. Doch wenn man sich nicht sicher ist, lohnt es sich einfach nicht. Das muss man dann entscheiden. Vergangenheit oder Zukunft?

Ich bin eher für die Gegenwart. Wie komisch